Zollverfahren &#8211; Einfuhr Schulung Zoll-Import für Einsteiger

➔ Alles zum Thema „Zollberatung – Zollseminare“

Was bedeutet ein Zollverfahren im Warenverkehr?

Das Zollverfahren im Warenverkehr ist eine zollrechtliche Behandlung, die beim Import oder Export von Warensendungen zum Einsatz kommen kann. Besteht ein Warenverkehr mit Orten außerhalb der EU, ist eine zollrechtliche Bestimmung für die Güter nötig. Die Auswahl des korrekten Zollverfahrens stellt die Basis für deren Erhalt dar. Liegt eine Innergemeinschaftliche Lieferung wie in 6a UStG – Einzelnorm beschrieben vor, erfolgt der Versand innerhalb der europäischen Mitgliedsstaaten.

Dabei bestimmt das Zollverfahren gemäß Zollkodex darüber, wie hoch die zu leistenden Abgaben ausfallen und welcher zollrechtlicher Status für die Ware erteilt wird. Als Regel gilt jedoch: Für Waren, die innerhalb der EU versendet werden, ist eine Zollfreiheit vorgesehen. Sie ist im Unionszollkodex definiert. Die Bestimmungen erlauben es Ihnen eventuell sogar, dass Nicht-Unionswaren im Zollverfahren wie Unionswaren behandelt werden.

➔ Alles zum Thema „Ausfuhranmeldung Zoll“

Wer sollte eine Zollanmeldung abgeben?

Eine Zollanmeldung gibt in der Regel die Person ab, die die Waren als Eigentümer besitzt. Gleichzeitig kann ein Vertreter in seinem Auftrag handeln. Grundsätzlich muss der Eigentümer also nicht zwingend eine Zollanmeldung abgeben, wenn er durch eine andere Partei vertretbar ist. Zudem kann die Person mit Verfügungsgewalt über die Waren eine Zollanmeldung vornehmen. Hierbei darf es sich um eine Einzelperson oder ein Unternehmen handeln. In bestimmten Fällen können auch Personenvereinigungen eine Zollanmeldung abgeben. Doch unabhängig davon, wer sie letztlich vornimmt: Damit das Zollverfahren korrekt durchgeführt wird, ist eine Ansässigkeit innerhalb der Europäischen Union notwendig.

➔ Alles zum Thema „Zollabwicklung“

Zollverfahren werden von Zollbeamten koordiniert

Ihr Unternehmen soll ebenfalls von optimierten Versandverfahren profitieren?

Sprechen Sie uns an! Wir helfen Ihnen dabei!

Zollverfahren gibt es bei der Einfuhr von Waren

Welche Arten der Zollabfertigung gibt es?

Die Zollabfertigung beschreibt im Allgemeinen die zoll- und steuerrechtliche Behandlung von Waren im Export und im Import. Hierfür werden je nach Sendung spezielle Zollverfahren benötigt. Sind diese abgeschlossen, lässt sich die Ware in den freien Verkehr überführen. Dabei erfolgt die Abfertigung in der Bundesrepublik Deutschland mittlerweile überwiegend auf elektronischem Wege. Hier kommt das ATLAS-System zu tragen. Es ermöglicht eine weitgehend automatisierte Zollabfertigung sowie eine interne Vorgangsbearbeitung. Darüber lassen sich die unterschiedlichen Arten der Zollabfertigung durchführen. Hilfreiche Informationen dazu finden Sie unter Zoll online – Merkblätter.

Auch bieten mittlerweile zahlreiche Speditionen Leistungen im Bereich der Zollabwicklung an. Sie kümmern sich um sämtliche Zollformalitäten wie die Anmeldung, die Zusammenstellung der benötigten Unterlagen und die Zollabfertigung durch die Behörden. Diese umfassen die Vorprüfung und Überprüfung sowie das Erstellen des Zollbefunds. Letzterer ist mit einer eventuellen Entrichtung der Einfuhrabgaben verbunden. Dabei orientieren sich seriöse Speditionen stets an den Vorgaben, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik herausgibt.

➔ Alles zum Thema „Versandverfahren“

Welche Ausfuhrverfahren gibt es?

Zollverfahren für die Ausfuhr von Gütern unterteilen sich in drei verschiedene Varianten. So gibt es etwa die Warenausfuhr im zweistufigen Verfahren. Sie beschreibt die Anwendung der handelspolitischen Maßnahmen. Auch die Erfüllung sämtlicher Förmlichkeiten zählen dazu. Diese umfassen die Beteiligung von zwei Zollstellen, namentlich die Ausfuhrzollstelle und die Ausgangszollstelle.

Das Zollverfahren Kleinsendungen oder die Warenausfuhr im einstufigen Verfahren greift dann, wenn Güterlieferungen einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten. Auch bei nicht vorhandenen Beschränkungen, Verboten oder Embargomaßnahmen kann es angewandt werden. Das trifft ebenfalls auf nicht vorhandene handelspolitische Maßnahmen zu. Ebenso ist für Waren unter bestimmten Voraussetzungen die sogenannte Summarische Ausgangsanmeldung, kurz ASumA, erforderlich. Sie muss abgegeben werden, wenn Produkte aus dem Zollgebiet der Union verbracht werden sollen.

Was sind besondere Zollverfahren?

Besondere Zollverfahren unterscheiden sich stark von der herkömmlichen Überlassung von Nichtunionswaren. Nutzen Unternehmen diese, profitieren sie nicht zuletzt in wirtschaftlicher Hinsicht. So kann ihnen die vollständige oder teilweise Abgabenbefreiung für die übergeführten Waren gewährt werden.

Auch auf die während des Verfahrens hergestellten Erzeugnisse trifft das zu. So können Sie beispielsweise auf die Vorübergehende Verwendung setzen, wenn Sie von der partiellen oder vollständigen Einfuhrabgabenbefreiung für Nichtunionswaren profitieren möchten.

➔ Alles zum Thema „Ermächtigter Ausführer“

Wann wird das Zollverfahren Umwandlung benutzt?

Die Umwandlung als Zollverfahren macht die Supply Chain für Unternehmen deutlich kosteneffizienter, wovon letztlich die Verbraucher profitieren können. Es beschreibt kompakt erklärt bestimmte Be- oder Verarbeitungsvorgänge von importierten Vorprodukten innerhalb der EU. Die Erzeugnisse können in den zollrechtlich freien Verkehr der Europäischen Union jedoch nur dann im Rahmen des Umwandlungsverfahrens überführt werden, sofern das Endprodukt mit einem geringeren Zollsatz als die importierten Einzelkomponenten belegt ist. Alufelgen sind hierfür ein anschauliches Beispiel.

Werden diese als Rohlinge in China erworben und in Deutschland weiterbearbeitet, kann die Umwandlung als Zollverfahren benutzt werden. Normalerweise würden die Zollabgaben bei diesen Waren bei über 22 Prozent liegen.

Aufgrund des Umwandlungsverfahrens werden die Gebühren für den Zoll jedoch deutlich abgesenkt.

Wie lange dauert ein Zollverfahren?

Je nach Art und abhängig von den individuellen Umständen kann die Dauer eines Zollverfahrens variieren. In der Regel können Sie damit rechnen, dass sich Ihr Zollverfahren innerhalb weniger Tage klärt. Komplexere Verfahren oder besondere Situationen können jedoch längere Bearbeitungszeiten erfordern.

Wie lange das Zollverfahren tatsächlich dauert, hängt unter anderem von der Art des Verfahrens ab. Handelt es sich um eine Einfuhrverzollung, Ausfuhrverzollung oder Transitabfertigung? Oder doch um eine vorübergehende Verwendung? Jedes dieser Verfahren hat seine eigenen, spezifischen Anforderungen und Bearbeitungszeiten.

Des Weiteren sind die individuellen Umstände des Im- oder Exports entscheidend. Die folgenden Faktoren spielen bei der Bearbeitungszeit eine Rolle:

Art der Waren
Herkunft
Zielland
Wert der Waren
spezielle Vorschriften oder Kontrollen

Gelten für Ihre Waren bestimmte Verbote, hohe Auflagen oder Einschränkungen, verlängert sich das Zollverfahren ebenfalls. Sie dürfen beispielsweise keine Waffen oder gefährliche Güter ein- oder ausführen. Weitere Waren, bei denen Sie mit einem längeren Zollverfahren aufgrund strenger Vorschriften rechnen müssen, sind:

gefährliche Stoffe
verfassungswidrige oder jugendgefährdende Medien
Abfälle
nicht zugelassene Arzneimittel
Betäubungsmittel
nicht ordnungsgemäß gekennzeichnete Lebensmittel und Kosmetika
exotische Tierarten
lebende Pflanzen
gefälschte Produkte
Kunstwerke
Antiquitäten

Zudem kann die Dauer des Zollverfahrens von externen Faktoren abhängen. Ist die Zollstelle stark ausgelastet oder kommt es zu etwaigen Verzögerungen im Transport oder zu unvorhergesehenen Ereignissen wie Streiks oder Naturkatastrophen, hat dies ebenfalls Auswirkungen.

Um vor Überraschungen gefeit zu sein und Verzögerungen zu vermeiden, sollten Sie sich gut über die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Verfahrens informieren und gegebenenfalls genügend Zeit für die Abwicklung einplanen. Gerne stehen wir Ihnen beratend zur Seite.

Was geschieht bei Nichteinhaltung des Zollverfahrens?

Bei Nichteinhaltung eines Zollverfahrens können verschiedene Konsequenzen auf Sie zukommen. Diese sind abhängig von der Art des Verstoßes. Es kann so etwa zu Fehlern bei der Deklaration kommen. Dazu zählen falsche Angaben zu Art, Menge, Wert oder Herkunft der Waren. Auch, wenn Sie Waren fälschlicherweise als präferenzbegünstigt auszeichnen, liegt ein Verstoß vor.

Weitere typische Beispiele für Verstöße beim Zollverfahren:

Nichtbeachtung von Zollvorschriften
Schmuggel
Wertunterschätzung
Verstoß gegen Einfuhrbeschränkungen
Dokumentenfälschung

Bei Verstößen können sowohl zivilrechtliche als auch strafrechtliche Konsequenzen drohen, einschließlich Geldbußen, Strafen und Beschlagnahmungen Ihrer Waren. Die Höhe der Strafen hängt von der Schwere des Verstoßes ab und wird in der Regel anhand festgelegter Kriterien bestimmt. Unter Umständen verlieren Sie außerdem Ihre Zollprivilegien, sodass Sie bei zukünftigen Importen oder Exporten mit zusätzlichen Kontrollen und Prüfungen rechnen müssen. Dies kann zu längeren Bearbeitungszeiten, verstärkten Überwachungen Ihrer Waren und erhöhtem Verwaltungsaufwand führen.

Um Fehler und Verstöße zu vermeiden, sollten Sie die zollrechtlichen Vorschriften sorgfältig einhalten. Als Unternehmen oder Einzelperson sollten Sie sich gut informieren, Ihre Verpflichtungen verstehen und sicherstellen, dass Sie alle erforderlichen Schritte unternehmen, um sämtliche zollrechtlichen Anforderungen zu erfüllen. Gerne stehen wir Ihnen mit unserer professionellen Beratung zur Seite und stellen sicher, dass Sie alle zollrechtlichen Bestimmungen ordnungsgemäß einhalten.

Welche Unterlagen müssen Sie bei den verschiedenen Zollverfahren vorlegen?

Je nach Art des Zollverfahrens, etwa Einfuhr- oder Ausfuhrverfahren, und den geltenden Vorschriften müssen Sie unterschiedliche Unterlagen einreichen.

Häufig benötigte Dokumente sind:

Handelsrechnung: Eine detaillierte Rechnung, die Informationen über den Wert, die Menge und den Ursprung der Waren enthält.
Frachtbrief: Ein Dokument, das den Transport der Waren von einem Ort zum anderen nachweist.
Ursprungsnachweis: Ein Nachweis, der erforderlich sein kann, um möglicherweise Präferenzzölle oder Handelsabkommen in Anspruch zu nehmen.
Zolldokumente: Hierzu gehören unter anderem Zollanmeldung, Einfuhr- oder Ausfuhranmeldung, Zollerklärung oder andere spezifische Dokumente.
Transportversicherungspolice: Eine Versicherungspolice, die Schäden durch den Transport der Waren abdeckt.
Lizenzen oder Genehmigungen: Unter Umständen werden für bestimmte Waren spezielle Lizenzen oder Genehmigungen benötigt.

Sie sind sich nicht sicher, welche Unterlagen Sie einreichen müssen? Möchten Sie sicherstellen, dass Ihnen keine Fehler im Bereich Zoll und Außenwirtschaft unterlaufen? Oder handeln Sie mit speziellen Gütern und wünschen sich die Unterstützung eines Experten? Suchen Sie nach Schulungsmöglichkeiten für Ihre Mitarbeiter?

Kontaktieren Sie uns jetzt – gemeinsam finden wir für Sie das passende Angebot.

➔ Alles zum Thema „Zollgrundlagen für Einsteiger“

Ihr Unternehmen soll ebenfalls von optimierten Versandverfahren profitieren?

Sprechen Sie uns an! Wir helfen Ihnen dabei!

Welches Zollverfahren wird bei der vorübergehenden Einfuhr von Waren angemeldet?

Bei der vorübergehenden Einfuhr von Waren wird die Vorübergehende Verwendung als Zollverfahren angewandt. Sie sieht eine vollständige oder teilweise Einfuhrabgabenbefreiung für Nicht-Unionswaren vor. Diese werden zum Beispiel befristet im Zollgebiet der Europäischen Union verwendet.

Auch kann die Vorübergehende Verwendung zum Einsatz kommen, wenn die eingeführten Waren während der Nutzung nicht verändert werden. Die reguläre Wertminderung spielt hierbei keine Rolle. Weiterhin greift die Vorübergehende Verwendung als Zollverfahren, wenn die Produkte im Allgemeinen nicht für einen bestimmten Verwendungszweck, sondern zur Wiederausfuhr aus dem Zollgebiet vorgesehen sind.